Väter der Völker---------------------------------------------------------------------------zurück zur Übersicht
War es nicht so,
dass sie auch noch
die andere Straßenseite brauchten
für ihr Land?
Palast im Schweigen der Zypressen
hoch über friedensblauem Meer,
im Festsaal für das große Essen
Lebensmitteltransport blockiert
gerüstet stand das Dienerheer.
Vom Beet geschnitten tausend Blüten,
zu Farben - Symphonien komponiert,
Weite Landstriche völlig verwüstet
unzähl’ge Lüstersonnen glühten,
Wasser- und Energieversorgung seit Wochen unterbrochen
mit kalten Tränen reich verziert.
Das Edle war in allen Dingen,
verbannt die Schatten aus dem Saal,
und heitere Musik ließ sanft erklingen,
Städte liegen unter unaufhörlichem Beschuß
von Gold gekrönt, das funkelnde Kristall.
Familien suchen in den Trümmern noch Brauchbares
Zu Tische bat der Herr den Fremden,
der ehrenvoller Gast ihm war,
ganz Eleganz, mit makellosen Händen,
Vierjähriger die Beine abgerissen
und nur das Feinste bot er dar.
Sie kosteten von allen Speisen,
den Wein, die Küche priesen sie,
ihr Menschsein mussten sie beweisen,
Immer mehr Familien zerrissen
ihr Lächeln - es versiegte nie.
Die Freiheit führten sie im Munde,
Gefangene bis aufs Skelett abgemagert
von Frieden sprachen sie und Würde,
Truppen plündern und schänden
von Recht und auch von Vaterland;
Tausende sind ohne Obdach
sie waren einig in der Runde,
zu überwinden jede Hürde,
und hielten Volk und Wein in ihrer Hand.
Alle Schulen seit Monaten geschlossen
Krankenhäuser sind überfüllt
Ärzten fehlt es an allem
Kindergarten zerstört - niemand überlebte
Die Worte neigten sich zum Ende,
ein letztes Lächeln, Druck der Hände,
die Sonne malt die Scheiben rot;
der schwarze Wagen - darin der Fremde -
fährt fort -
Die Verhandlungen wurden ergebnislos abgebrochen
© Copyright by Peter-Michael Sperlich. Alle Rechte vorbehalten.
zurück zur Übersicht
|